Oft bin ich zu informellen Veranstaltungen oder Freizeitevents geladen und beobachte dabei bereits seit vielen Jahren eine gewisse Uniformität. Wann immer der Dresscode „Come as you are“ gegeben ist tragen 90 Prozent der Anwesenden Jeans. Gewiss ist die Arbeitskleidung der Goldgräber und Cowboys keine schlechte Wahl und meist auch passend, aber leider gibt es bei so gut wie jedem Anlass, Rockkonzerte mal ausgenommen, eine geeignetere Alternative.
Nun aber zu den Vorteilen der Jeans, die nicht von der Hand zu weisen sind. Jeans sind vielseitig einsetzbar und überall im Casual Bereich akzeptiert. Auch sind sie pflegeleicht, weil waschbar, sowie leicht zu kombinieren. Zu guter Letzt sind sie in jeder Preisklasse zu erstehen und somit für Jedermann zugänglich.
Doch frei nach Götz von Berlichingen ist dort, wo viel Licht ist, auch viel Schatten. So sind Jeans im Hochsommer oft zu warm und bei tiefwinterlichen Verhältnissen friert man leicht in ihnen. Bei manchen Events sind sie auch einen Tick zu leger beziehungsweise gerade noch im Rahmen. Zudem hebt man sich mit Jeans nicht gerade von der Masse ab, weder positiv noch negativ.
Ich möchte in den folgenden Zeilen eine Lanze für die vielfältigen Alternativen brechen und drei Hosentypen vorstellen, die in so manchen Situationen eine weit bessere Figur machen als das blaue Denim.
1. Die Chino
Sie ist mein absoluter Favorit im Sommer. In der warmen Jahreszeit kann die Chino Ihre unbestrittenen Vorzüge in vollem Umfang ausspielen. Sie ist in der Regel aus leichterer Baumwolle als Jeans und somit bei heißen Temperaturen weit angenehmer zu tragen. Sie wirkt elegant ohne überkandidelt zu erscheinen und sieht sowohl zur dunkelblauen Clubjacke als auch zum Poloshirt gut aus. Die Chino ist somit ein ebenbürtiger Freizeitallrounder, der noch dazu in verschiedensten Farben angeboten wird. Man mag entgegnen, dass auch Jeans in verschiedenen Farben erhältlich sind. Aber sind wir uns mal ehrlich. Jeans in einer anderen Farbe als blau, oder in Ausnahmefällen schwarzgrau, sind keine wirkliche Option.
2. Die Cordhose
So wie die Chino mein Sommerfavorit ist, so ist es die Cordhose im Herbst und Winter. Die Cordhose hat einen entscheidenden Pluspunkt. Sie ist in verschiedenen Stärken verfügbar. Es gibt also für jede Witterung das geeignete Exemplar. Das Aussehen der Cordhose ist auch sehr breit gefächert, da die Dicke des Cords von fein bis ganz dick variiert. Ähnlich der Chino gibt es die Cordhose in vielen Farben und Ausführungen. Ich persönlich schätze vor allem die Kombination aus Cordhose und Sportjacke oder Tweedjacke. Eben lässig, nicht nachlässig.
3. Die graue Flanellhose
Ein Klassiker der Bekleidungskultur, der leider mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten ist, was auch daran liegen mag, dass die graue Flanellhose sich perfekt in jegliches Outfit einfügt und somit nicht groß auffällt. Natürlich ist diese Hose als weit formeller als die Jeans zu sehen, da aber ihre Stärken, wie auch ihr Ursprung in der Freizeitgarderobe zu sehen sind, ist sie perfekt als informelles Kleidungsstück zu nutzen. In Kombination mit T-Shirt ist die graue Flanellhose natürlich nicht tragbar, aber mit Kaschmirpulli oder Sportjacke verleiht sie der gesamten Kombination einen weltmännischen Anstrich.
Es gibt natürlich noch viele weitere Alternativen, wie die Leinenhose, die Moleskinhose oder die Cavalery Twill Hose, die zu erwähnen wären. Dies würde aber den Rahmen sprengen und der Sache nicht dienlich sein.
Sie sehen, der typische Versicherungsvertreterlook aus Jeans und Sportjacke muss nicht sein. Zeigen Sie durch geschickte Wahl Ihres Beinkleids, dass Ihre Garderobe mit Bedacht gewählt wurde und nicht immer nur aus Jeans und irgendeinem Oberteil besteht.