Es gibt Kleidungsstücke bzw. Accessoires, die nicht mehr in unsere Zeit zu passen scheinen, und leider nach und nach aus dem Straßenbild verschwinden. So ist dieses Phänomen aktuell anhand der Krawatte zu beobachten. Auch Hosenträger oder Anzüge mit Weste sind hier als Beispiele zu nennen. Ebenso hat es sich bis vor kurzem auch mit dem Hut verhalten, welcher Gott sei Dank aktuell eine kleine Renaissance erlebt. Das zeigt uns wieder einmal, dassTotgesagte länger leben und gute sowie schöne Dinge immer wieder zurückkehren.
Viele von Ihnen, geneigte Leser, erinnern sich bestimmt noch an die Kleidung der Großväter oder jüngere Semester an die Urgroßväter, für die ein außer Haus gehen ohne Hut unvorstellbar gewesen wäre. Viele der Hüte, dieser Herren haben sich nur geringfügig verändert. Aber welchen Hut trägt nun der Gentleman im Geschäftsleben oder bei einem informellen Termin?
Die Beantwortung dieser Frage möchte ich ins Zentrum dieses Beitrags rücken:
Der Fedora
Der Fedora ist der ideale Hut zum Geschäftsanzug. Er hat eine mäßig breite Krempe und ist aus Hasenfilz gefertigt. Es gibt natürlich auch Fedora Hüte aus Wollfilz. Diese sehen aber weniger elegant aus und wirken oft etwas grobschlächtig. Das Hutband besitzt eine Schleife, die den Fedora zusätzlich ziert. Die Farbe des Hutes zum Businesszwirn sollte schwarz, grau oder dunkelblau sein. Dies gilt im Grunde für alle Hüte. Zur Freizeitgarderobe sind braun, beige oder dunkelgrün zu bevorzugen.
Der Trilby
Ein brauner Trilby ist traditionell der Hut der Pferdefreunde. Er wird meist zu einer Tweedjacke auf der Rennbahn getragen. Zumindest in England ist dieser Umstand immer noch gegeben. In den Businessfarben schwarz, grau oder dunkelblau halte ich diesen aber auch sehr gut zum Anzug tragbar. Der Trilby hat eine etwas schmälere Krempe und wirkt allgemein nicht ganz so elegant wie der Fedora.
Der Panama
Was der Fedora für kühlere Tage ist, ist der Panama für die heiße Jahreszeit. Obwohl der Name eine andere Herkunft suggeriert, kommt dieser Hut aus Ecuador. Dort wird er noch heute von Hand aus den Fasern der Troquillapflanze geflochten. Der Panama ist manchmal heller und manchmal etwas dunkler, jedoch immer cremefarben. Sein Name stammt angeblich aus der Zeit der Errichtung des Panamakanals bei dessen Besichtigung der damalige US Präsident Theodore Roosevelt diesen Hut trug. Nachdem die Bilder rund um die Welt gingen, war die Namensgebung der Kopfbedeckung besiegelt.
Nachdem wir uns nun mit den geeigneten Hüten für das Geschäftsleben und für informelle Termine beschäftigt haben, möchte ich noch, der Vollständigkeit halber, die für dieses Einsatzgebiet als ungeeignet geltenden Hüte benennen.
Diese sind:
Der Zylinder
Dieser Hut ist zu förmlich und passt ausschließlich zu Cut und Frack. Zu allen anderen Kleidungsstücken ist der Zylinder gänzlich ungeeignet.
Der Homburg
Grundsätzlich kann man den Homburg zwar zum Geschäftsanzug tragen, jedoch finde ich ihn, aufgrund seiner strengen Form, etwas zu förmlich. Er ist zum Smoking weit besser eingesetzt.
Der Bowler (Melone) (in Wien auch Stesser genannt)
Wenn Sie nicht gerade britischer Offizier in Zivil sind, oder ein Wiener Fiaker Fahrer so, sei Ihnen angeraten, auf diese Hutform zu verzichten. Da dieser Hut sehr auffällig ist, erfordert es ein hohes Maß an Selbstbewusstsein ihn zu tragen. Ebenso sollte man die Assoziation, je nach Einsatzort, mit einer der genannten Berufsgruppen, in Kauf nehmen.
Wie immer, rate ich auch beim Kauf eines Hutes dazu, ein Fachgeschäft aufzusuchen, wo man Ihre Hutgröße professionell ermittelt und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.
Abschließend möchte ich, ob meiner missbräuchlichen Verwendung eines Zitats des großartigen Fritz Grünbaum im Titel meines Beitrags, um Nachsicht bitten.