Das tägliche Geschäftsleben ist voller Gefahren. Manche dieser Gefahren erkennt man nicht sofort, was diese noch riskanter machen, ähnlich einer Herbstzeitlosen im Bärlauch. Genauso verhält es sich mit dem Händedruck zur Begrüßung eines potentiellen Kunden oder auch eines Vorgesetzten.
In meinem Berufsleben konnte ich bereits vielen Händedrucktypen begegnen, die allesamt bei mir durchgefallen sind. Diese Typen möchte ich Ihnen hier näher bringen, in der Hoffnung, deren Zahl irgendwann auf ein Minimum reduzieren zu können.
Der Stöckchengeber:
Diesen Typ findet man vor allem bei jungen Personen und Berufseinsteigern sehr häufig. Er zeichnet sich durch einen nicht vorhandenen Händedruck aus. Nicht, dass der diesen verweigert, nein, viel schlimmer. Er reicht einem die Hand, wie wenn er einem lediglich ein Stöckchen in die Hand geben möchte. All jenen, die sich zu dieser Gattung zählen sei gesagt, dass der Händedruck eben Händedruck heißt, weil man, wohlgemerkt, sanft aber spürbar zudrückt.
Der Knochenbrecher:
Das komplette Gegenteil zum Stöckchengeber ist der Knochenbrecher. Er begegnet uns meist bei Personen, die besonders selbstbewusst erscheinen möchten und oft ein herrisches Auftreten bevorzugen. Dieser Typ drückt so fest zu, dass man glaubt, man sei in einem Schraubstock gefangen. Mein Tipp für den Knochenbrecher: „Hände sind keine Orangen, die frisch gepresst werden wollen.“
Der Dauerschüttler:
Die Spezies des Dauerschüttlers will stets überfreundlich erscheinen und schüttelt die Hand mehrmals gut durch, während er salbungsvolle Begrüßungsworte von sich gibt. Achtung: Ich habe in meinem Titel bewusst vom Händedruck geschrieben und nicht vom Händeschütteln. Hände werden nicht geschüttelt und auch nicht gerührt. Selbst James Bond macht das nicht.
Wie aber funktioniert der richtige Handschlag? Dass die Hände sauber und gepflegt sein müssen, ist natürlich eine Selbstverständlichkeit und bedarf hier keiner weiteren Erwähnung. Zuerst reicht einer der beiden Protagonisten dem anderen die Hand. In der Regel sollte das der Jüngere, der Rangniedrigere oder der Anbieter gegenüber dem Kunden sein. Das Gegenüber greift die gereichte Hand und drückt diese für nicht länger als drei Sekunden sachte aber merklich. Alles darüber hinaus ist zu lange, sie wollen ja schließlich nicht Händchenhalten. Zusätzlich sollte ein Handschlag von einigen kurzen Worten der Begrüßung und einem Lächeln begleitet sein.