In europäischen Städten gibt es seit ein paar Jahren eine Spezies, die sich rasanter vermehrt als der Nilbarsch im Viktoriasee. Die Rede ist vom sogenannten Bürobergsteiger oder Spittelbergsteiger, wie er in Österreich auch genannt wird. Er ist untertags vor allem in Innenstadtregionen anzutreffen, wohin er, aus dem urbanen Umland kommend, pilgert, um seiner Arbeit im Büro nachzugehen.

Man erkennt den Bürobergsteiger sehr leicht an seinem dunklen Anzug und Rucksack, in der kalten Jahreszeit, kombiniert mit einer Outdoorjacke. Er sieht also aus als müsste er auf dem Weg ins Büro die Eiger Nordwand bezwingen.

Hierzu ist zu sagen, dass hin und wieder ein Stilbruch sehr erfrischend sein kann, jedoch sehr subtil eingesetzt sein will. Was den Bürobergsteiger betrifft, so begeht dieser keinen Stilbruch, denn hier ist kein Stil zu erkennen, der gebrochen werden kann.

Wie kann man sich aber davor schützen, nicht auch zu einem Bürobergsteiger zu mutieren? Hierzu bedarf es nicht vieler Dinge, die jedoch umso wichtiger sind. Ich möchte mich aber diesmal lediglich mit dem wichtigsten Bestandteil beschäftigen. Wir lassen mal die Outdoorjacke links liegen und widmen uns vorerst mal dem Rucksack. Rucksäcke sind praktisch, man hat die Hände frei und man kann jede Menge darin unterbringen. Und sie sollten lediglich in der Freizeit, beispielsweise beim Wandern, verwendet werden. Im Geschäftsleben haben sie nichts zu suchen. Auch schweizerische Kuriertaschen aus ausgemusterter LKW Plane sind keine Option.

Daher meine Empfehlung: „Kaufen Sie sich eine hochwertige Aktentasche.“ Diese ist aus Leder, idealerweise aus Vollleder. Vor dem Kauf selbst ist aber noch etwas Vorbereitung notwendig. Vorerst gilt es herauszufinden, wie groß die Aktentasche sein soll. Meist wird nämlich die Tasche zu groß gewählt, was zur Folge hat, dass die Tasche entweder selten verwendet wird oder mit vielem unnötigen Zeug vollgepackt wird. Daher mein Tipp: „Legen Sie alle Gegenstände, die Sie täglich benötigen und in der Tasche unterbringen möchten vor sich hin und entscheiden Sie anhand dieser, wie groß die Tasche sein soll.“ Im Zweifelsfall sollte immer die kleinere Version genommen werden.

Die Wahl der Farbe bleibt natürlich völlig dem jeweiligen Geschmack überlassen, wobei auffällige, schreiende Farben eher zu meiden sind. Die Regel, dass die Aktentasche farblich zu Schuhen und Gürtel passen muss ist nicht mehr aktuell und darf ignoriert werden.

Dass solch eine Tasche seinen Preis hat, liegt auf der Hand. Jedoch wird Sie eine hochwertige, in zeitlosem Design gehaltene, Tasche viele Jahre beziehungsweise Jahrzehnte begleiten und gute Dienste leisten.