Ob uns jemand sympathisch ist, hängt nicht nur von tadellosem Auftreten, korrekter Kleidung oder guten Umgangsformen ab. Auch unser Unterbewusstsein will hier ein Wörtchen mitreden. Dass Düfte auf die Gesamterscheinung einen erheblichen Einfluss haben ist hinlänglich bekannt und bestätigt. Nicht umsonst sagt man, wenn man einen Menschen nicht leiden kann: „Den kann ich nicht riechen.“ Oder man sagt: „ Das riecht nach Ärger“.
Warum sich dieses große Potential also nicht zu nutze machen? Diese Frage halte ich für mehr als berechtigt, zumal durch einen gut zur eigenen Persönlichkeit passenden Duft diese effektiv hervorgehoben und unterstrichen wird.
Wie aber finde ich einen Duft, der zu mir passt? Hier gibt es zwei Ansätze, die beide gleichwertig ihre Berechtigung haben. Man kann einerseits einen Signaturduft verwenden, sprich ein Parfum, welches immer, unabhängig von Situation und Anlass, konsequent getragen wird. Andererseits kann man sich eine bestimmte Duftgarderobe schaffen, die es ermöglicht situationsabhängig und anlassbezogen zu agieren. Ich persönlich rate zu Letzterem. Es hat nämlich den Vorteil, dass man seine Duftmarke gezielter einsetzen kann. Beispielsweise wäre im Hochsommer am Strand ein schwerer Lederduft zu viel des Guten. Auch wirkt ein Sportduft, der während eines Balls im Winter getragen wird nicht minder falsch. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Risiko einer Überdosierung wesentlich geringer ist. Apropos Dosierung. Bitte ein Parfum nie überdosieren! Weniger ist hier mehr.
Hegt man nun die Absicht, sich einen Duft zu kaufen, sollte man sich vorab Gedanken machen, welche Duftrichtung man selbst gerne riecht (zitrisch, holzig, frisch) und etwas die Erfahrung mit bereits verwendeten Parfums revuepassieren lassen, da nicht jeder Duft an jedem gleich riecht. Wie bei den meisten meiner Kaufratschläge, empfehle ich auch hier eine inhabergeführte Parfumerie aufzusuchen und vor Ort die Düfte zu testen. Blindkäufe gehen bei Parfums selten gut. Über das Internet würde ich nur Düfte bestellen, wenn ich bereits weiß, dass dieser Duft zu hundert Prozent passt.
Obgleich es auch vereinzelt sehr gute Designerdüfte gibt, sind meist die Parfums von richtigen Dufthäusern die bessere Wahl. Solche Institutionen des Wohlgeruchs bieten zeitlosere Düfte, die auch nicht so schnell wieder aus dem Sortiment genommen werden. Oft sind Designermarken auf Profit und aktuelle Trends getrimmt und bieten daher ein schlechteres Preis/Leistungsverhältnis.
Für den Aufbau einer Duftgarderobe ist es wichtig mit einem Parfum zu beginnen, das zu den meisten Gelegenheiten passt. Einen kleinen Allrounder sozusagen. Ich empfehle hier ein dezentes zitrisch frisches Cologne für den Anfang. Von da weg kann die Kollektion weiter ausgebaut werden. Als nächstes einen schweren eventuell süßlichen oder ledrigen Duft für die kalte Jahreszeit, der auch hervorragend zu Abendanlässen getragen wird. Danach einen aquatischen Sportduft oder ein grünes krautiges Fougere für herbstliche Spaziergänge. Alles natürlich abgestimmt auf die eigene Person, denn, wie bereits erwähnt, passt nicht jeder Duft zu jedem. Hat man erst einmal seinen Mix gefunden, ist man Geruchstechnisch für alle Gelegenheiten gerüstet und wertet so seine Erscheinung ohne sichtbare Attribute in hohem Maße auf.